Arcueil

C. Calmon

o. J.

Öl auf Leinwand

Bildmaß 53,5 x 65,0 cm


Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See


Inventarnummer: 0.00266

Malerei, Ölfarben

Ort: Europa, Frankreich, Île-de-France, Arcueil


Sammlungsbereich: Gemälde

Künstler/in: C. Calmon


Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Beschreibung

C. Calmon (Lebensdaten unbekannt) stellt auf diesem Gemälde einen Straßenabschnitt der französischen Gemeinde Arcueil, die südlich von Paris in der Region Île-de-France liegt, im Stil der Naiven Malerei dar. Die querverlaufenden Pflastersteine geben der Darstellung eine Rhythmisierung, die sich durch den Straßenverlauf in das Bildzentrum fortsetzt. Zu beiden Straßenseiten sind Wohnhäuser und auf der linken Bildseite ein Geschäft mit rot-weißer Markise zu sehen. Die bunten Fassaden und farblich abgesetzten Fensterläden geben dem Bild eine Lebendigkeit, die im Kontrast zur dunklen Farbgebung des Himmels und der grauen Straße stehen.

Trotz intensiver Recherchen konnte der Autor dieses Bildes nicht eindeutig identifiziert werden. Im März 1994 wird ein Gemälde des Künstlers Camille Calmon im französischen Auktionshaus Jonquet in Boulogne-Billancourt zum Verkauf angeboten. Eine Abbildung dieses Gemäldes zum Zweck eines Stil- bzw. Darstellungsvergleiches wurde von dem Auktionshaus bisher jedoch nicht zur Verfügung gestellt. Es konnte auch nicht geklärt werden, ob es sich bei dem Künstler vielleicht um das in der Sekundärliteratur zu Henri Matisse (1869–1954) mehrfach erwähnte junge männliche Model, Camille Calmon, handelt, dem Matisse 1906 in der Ortschaft Collioure begegnet.

Nur anhand der auf dem Keilrahmen in Bleistift angebrachten Ortsbezeichnung konnte die Stadtansicht von Calmon als die Gemeinde Arcueil identifiziert werden. Diese Angaben reichten jedoch ohne eine eindeutige Künstleridentifizierung bzw. Zuschreibung nicht aus, um anhand von Sekundärliteratur mögliche Vorbesitzer zu identifizieren. Schließlich lieferten auch die bisher aufgefundenen und zugänglich gemachten Primärquellen aus dem Archiv der Eheleute Buchheim wie z. B. die Korrespondenzen von Buchheim mit Künstlern oder anderen Dritten keine Hinweise zum Erwerb. Somit konnte bisher kein Vorbesitzer bzw. -eigentümer für dieses Bild identifiziert werden.

Die Recherchen schließen mit einer Provenienzlücke zwischen dem unbekannten Entstehungsjahr und dem nur vage rekonstruierten Erwerb durch Lothar-Günther Buchheim vor dem rechtlichen Übergang des Bildes ins Stiftungseigentum der Buchheim Stiftung durch Erbe im März 2014. Hinweise auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug liegen bisher nicht vor. Wir freuen uns deswegen über weiterführende Hinweise durch die Öffentlichkeit.

JL

16.03.2021

Beschriftungen

rekto u. r. signiert (in schwarzer Farbe): c. calmon
Keilrahmen o. m. r. betitelt (in Bleistift): Arcueil
Keilrahmen o. r. beschriftet (in violetter Kreide): 0.00266
Keilrahmen l. m. Nass-Stempel (in Schwarz): 1 5 F
Längsverstrebung o. Klebeetikett): [Fragment]
Längsverstrebung m. beschriftet (in Bleistift): C Calmon
Längsverstrebung u. beschriftet (in Bleistift, um 180° gedreht): 19000 [?] [ober- und unterstrichen]

Provenienz

[...]
o. D.–08.03.2014: Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) und Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing
seit 08.03.2014: Buchheim Stiftung, Feldafing/Bernried, erworben im Erbgang von Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing

JL

16.03.2021

Sammlung Buchheim

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