Diethild Buchheim (1922–2014)

Diethild Gudrun Ingrid Wickboldt



Foto: Lothar-Günther Buchheim; © Buchheim Stiftung, Bernried


Diethild Wickboldt wird in Teterow in Mecklenburg als eines von vier Kindern eines Molkereidirektors geboren. 1946 beginnt sie eine Lehre an der Buchhändlerlehranstalt in Leipzig und arbeitet anschließend bis 1950 in der Otto‘schen Buchhandlung Georg Petermann. Bei ihren Freunden Hilde und Kurt Gundermann (Lebensdaten unbekannt) lernt sie Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) kennen. Nach ihrer Übersiedlung in den Westen Deutschlands arbeitet sie ab 1951 in dessen Frankfurter Galerie Buchheim-Militon.

1955 heiratet Diethild Lothar-Günther Buchheim und baut mit ihm gemeinsam im oberbayerischen Feldafing den Buchheim Verlag zu einem florierenden Unternehmen aus. Sie unterstützt ihn bei allen seinen Unternehmungen und ist als kritische Erstleserin und Reinschreiberin an seinen Büchern beteiligt. Auch seine Sammelleidenschaft teilt sie und begeistert sich wie ihr Mann für expressionistische Kunst, aber auch die Nebensammelgebiete. Zu den von ihr besonders geliebten und tatkräftig ausgebauten Sammlungsteilen gehören Schildkröten jedweder Form und Materialität – Buchheims hatten eine Zeit lang auch eine lebende Schildkröte als Haustier–, die chinesischen Schnupftabakflaschen sowie Kinderbücher aus aller Welt.

Ihre eigene Kreativität lebt Diethild Buchheim in witzigen Assemblagen aus gepressten Pflanzen oder getrockneten Fundstücken aus. In mehreren Publikationen zollt Lothar-Günther Buchheim ihr mit einem einführenden Text Respekt dafür. 2002 erhält Diethild Buchheim den Bayerischen Verdienstorden. Nach dem Tod ihres Mannes 2007 ist sie es, die als Vorständin der Buchheim Stiftung die Geschicke des Buchheim Museums lenkt. 2012 ernennt sie der französische Kulturminister zum »Officier dans l’ordre des Arts et des Lettres« und würdigt so ihre lebenslangen außerordentlichen Verdienste um die Kultur. Sie stirbt sieben Jahre nach Lothar-Günther Buchheim in Starnberg und ist neben ihm auf dem Friedhof in Bernried beerdigt.

RK

14.02.2022
Hildegard Burmann: »Vorgestellt: Diethild Buchheim. Sie schuf den selbstgerechten Lindenblättler. Kunst oder Kunstgewerbe? / Verlagsleiterin und Snuffbottlesammlerin«, in: REGIONAL-ANZEIGER. BEILAGE DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG (Ausgabe Süd), Nr. 93 (21.11.1975), S. 13

Toni Meissner: »Eine Menagerie aus Blättern«, in: RAUCHER REVUE. INFORMATIONEN FÜR RAUCHER, hrsg. v. Tabak-Info-Verlags-GmbH, Hamburg, Düsseldorf: Walter Rau Verlag, 02/1976, S. 12–13

»Puzzle mit Pflanzen«, in: BURDA MODEN, 09/1976, S. 148

Lothar-Günther Buchheim: »Blätter-Menagerie«, in: DAS BUNTE BASTELBUCH, Bd. 2 Mit Naturformen gestalten, Freiburg im Breisgau: Christopherus-Verlag, 1977, S. 92–97

Diethild Buchheim, Lothar-Günther Buchheim: BLÄTTER-MENAGERIE, 1. Aufl., Freiburg: Christopherus-Verlag, 1978 (Brunnen-Reihe, 132)

Lothar-Günther Buchheim: »Blaadjes-menagerie«, in: HET BONTE KNUTSELBOEK, Bd. 2 Creaties met gaven uit de natuur, Helmond: Uitgeverij Helmond / Brugge: Uitgeverij ORION, 1978, S. 92–97

Rupp Doinet: »Biester aus Blättern«, in: STERN, Hamburg, 31. Jg., H. 27 (29.06.1978), S. 108–110

Monique Picard: »Ditti et ses fabuleuses créations«, in: LE NOUVEL ILLUSTRÉ, Lausanne, H. 41 (11.10.1978), S. 84–86

gs: »Zur Person. Verliebt in bunte Blätter«, in: STARNBERGER NEUESTE NACHRICHTEN. LOKALTEIL DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS, Nr. 191 (21./22.08.1982), S. III

Lothar-Günther Buchheim: DITTIS BLÄTTERBILDER. WUNDERSAME VERWANDLUNGEN, m. Bildern v. Diethild Buchheim, Feldafing: Buchheim Verlag, 2001

Michael Neumann: »Der erste Schmetterling war für Yves. Besuch in Diethild Buchheims Blätterzoo«, in: ?, S. 23–25

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