Provenienzforschung
Am Buchheim Museum der Phantasie wird seit Oktober 2017 Provenienzforschung im Rahmen von Förderprojekten des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (2 Förderjahre in Vollzeit) und der Landestelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (1 Förderjahr in Vollzeit) betrieben. Die Forschung findet auf Grundlage einer freiwilligen Selbstverpflichtung der privaten Buchheim Stiftung gegenüber der Washingtoner Erklärung von 1998 statt und dient der Identifizierung von NS-Raubkunst. Seit Februar 2022 gibt es im Buchheim Museum eine unbefristete Teilzeitstelle, um die Forschung kontinuierlich fortzusetzen und damit einen aktiven Beitrag zur Klärung von Fragen zu unrechtmäßigen Entziehungen von Kulturgütern in Deutschland zu leisten.
Ziel der Recherchen ist die möglichst lückenlose Erforschung und nachhaltige Dokumentation der Vorbesitzer-Chronik für die jeweils untersuchten Kunstwerke im Zeitraum 1933 bis 1945. Im Falle der Identifizierung von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Objekten wird eine faire und gerechte Lösung für die rechtmäßigen Eigentümer bzw. die heutigen Erben und das Museum angestrebt. Dafür werden alle Ergebnisse über die Sammlung Online weltweit transparent zugänglich gemacht. Dies geschieht auch, um mit Hilfe der Öffentlichkeit Lücken in den Provenienzen schließen zu können.
Im Unterschied zu öffentlichen Sammlungen verfügen Privatsammlungen selten über Inventarbücher. So ist es auch in der Sammlung Buchheim. In dem erst nach dem Tod Diethild Buchheims 2014 an die Stiftung vererbten Archiv bzw. der Privatbibliothek wurden bisher auch kaum Ankaufsunterlagen aufgefunden. So musste und muss zuvorderst der Erwerbungskontext der Kunstwerke durch das Ehepaar Buchheim recherchiert werden, um damit einen Ausgangspunkt für die Provenienzforschung zu ermitteln.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und zur Wahrung des Datenschutzes wurde auf das Onlinestellen von Primärquellen verzichtet, verwendete Literatur ist mit den Objekten und handelnden Personen verknüpft. Gern erteilen wir auf Nachfrage weitere Auskunft.
Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Projekten finden Sie hier:
Dix & Pechstein. Der Erste Weltkrieg in Bildern
Aquarelle & Zeichnungen der »Brücke«
Wir bedanken uns bei den Fördereinrichtungen, die diese Forschung ermöglicht haben: