Provenienzprojekt Zeichnungen & Aquarelle der »Brücke«
15.10.2022–14.10.2024 (in 50% Teilzeit)
Bis Mitte Oktober 2024 haben wir die Herkunft von rund 200 unikalen Papierarbeiten der »Brücke«-Künstler aus der Sammlung Buchheim recherchiert und das vom DZK Magdeburg geförderte Projekt erfolgreich abschließen können. Ziel der Recherchen war die Identifizierung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut durch die systematische und möglichst lückenlose Erforschung der Vorbesitzerinnen- und Vorbesitzerchroniken mit einem Schwerpunkt auf den Zeitraum von 1933 bis 1945. Die Dokumentation unserer Recherchen erfolgte in der Sammlungsdatenbank nach den in unserem ersten Forschungsprojekt erarbeiten Dokumentationsstandards. Die Ergebnisse der Forschung wurden sukzessive in unserer Sammlung Online veröffentlicht. Eine Meldung an Lostart muss nicht erfolgen.
Die Herkunft der drei Aquarelle, die aufgrund des umseitig angebrachten Sammlerstempels des Erfurter Sammlers Alfred Hess (1879–1931) Anlass zur Recherche gegeben hatten, konnte insofern abschließend recherchiert werden, als dass alle drei Blätter nachweislich von Mitgliedern der Familie Hess 1956 über den Kunstmarkt veräußert wurden, wo Lothar-Günther Buchheim sie für seine Sammlung erworben hat. Damit kann für diese drei Blätter, von denen ein Blatt beidseitig verwendet ist, ein NS-verfolgungsbedingter Entzug ausgeschlossen werden.
Sowohl für diese Papierarbeiten als auch alle anderen wurde ein Objektdossier verfasst, das unter dem Reiter »Beschreibung« zu finden ist. Im letzten Absatz jedes Textes erfolgt eine Einstufung der Recherchen und eine Erläuterung, ob bzw. inwieweit sich die Provenienz für den Zeitraum von 1933 bis 1945 klären ließ.
Neu in diesem Projekt ist, dass wir Ihnen Zugang zu Digitalisaten ermöglichen, die wir im Rahmen des Projektes als Referenz- und Quellenmaterial angefertigt haben. Es handelt sich dabei um die werkrelevanten Seiten der Auktionskataloge aus der Privatbibliothek der Eheleute Buchheim. Häufig finden sich Annotationen von Buchheim neben den entsprechenden Losnummern. Meist dokumentierte er auch den Hammerpreis, für den er das Werk ersteigert hatte.
Da, wo wir diese Quellenreferenzen bereits einstellen konnten, sind sie unter den bereitgestellten Abbildungen nach der Vorder- und Rückseite der Forschungsgegenstände zu finden. Unter dem Reiter »Beschriftungen« finden Sie die werkbezogene Dokumentation der Bezeichnungen auf Vorder- und Rückseite des Kunstwerks. Die veröffentlichten Provenienzangaben unter dem Reiter »Provenienz« folgen in ihrer Schreibweise den Standards des Arbeitskreises für Provenienzforschung e. V.
Die Privatbibliothek der Eheleute Buchheim umfasst ca. 80 laufende Meter teilweise annotierte Auktionskataloge. Da Buchheim – soweit wir das bisher beurteilen können – fast ausschließlich nach 1945, eher ab den 1950er-Jahren, Auktionen verfolgt und Kunstwerke erworben hat, stammt auch das Gros der Kataloge aus der Nachkriegszeit. Gerne erteilen wir auf Anfrage detaillierte Auskünfte zu der Bibliothek und ihren Beständen.
Anlässlich des Tages der Provenienz 2024 haben wir vom 16.03.–16.06.2024 die Studio-Ausstellung »Lothar-Günther Buchheim und der Kunstmarkt« veranstaltet, wo wir erste Ergebnisse der Forschung vorstellen und Buchheim als Akteur des Kunstmarktes ins Visier nehmen. Ein Katalog zur Ausstellung ist nicht erschienen.
Aus Datenschutzgründen verzichten wir auf die Veröffentlichung von Fußnoten in den Objektdossiers. Gerne stellen wir ihnen diese aber auf Anfrage zur Verfügung.
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