Karen Müller (1939–2022)
Foto: Julia Rejmer/Buchheim Museum
Karen Müller, geb. Voigt, wächst auf einem Landgut an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein auf. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre kommt sie mit knapp 17 Jahren nach Elmau am Fuß des Wettersteingebirges in Oberbayern, wo sie den Silberschmied Frank Müller (1929–2015) kennenlernt, den Enkel des von der Lebensreform inspirierten Theologen und Schloss-Gründers in Elmau, Johannes Müller (1864–1949) . 1959 heiraten sie und bekommen drei Kinder. Die Familie lebt in München. Karen Müllers erste künstlerische Ausdrucksform ist in dieser Zeit die Fotografie. Außerdem gibt sie Malkurse. Ihr Mann und ihr Schwager, der Mitbegründer der Künstlergruppe ZEN 49, Gerhard Fietz (1910–1997), ermutigen Müller in ihrem kreativen Schaffen. Doch erst als sie 1971 in Elmau die Töpferin Anna de Carmel (1902–1993) kennenlernt, entdeckt sie ihre wahre Begabung – die Arbeit mit Steinzeug und Porzellan. 1972 ziehen die Müllers ins sogenannte »Waschhaus« am Kaltenbach in Elmau, das sie für sich ausbauen und 1979 mit einem Anbau versehen.
Mit 37 Jahren beginnt Müller eine Lehre zur Keramikerin in Unterammergau und legt 1979 die Gesellenprüfung an der Akademie der bildenden Künste München ab. Zwischen 1980 und 1988 unternimmt sie verschiedene Studienreisen u. a. in die USA zu der dort lebenden Anna de Carmel und nach London zu Lucie Rie (1902–1995), auch sie eine sehr bekannte mit Keramik und Porzellan arbeitende Künstlerin. 1981 gewinnt Müller gegen eine starke Konkurrenz einen Wettbewerb für den Marktplatzbrunnen in Kloster Heggbach bei Ulm. Es ist ihr erstes Werk im öffentlichen Raum. 1984 erhält sie den Bayerischen Staatspreis, zwei Jahre später den Hessischen Staatspreis für das deutsche Kunsthandwerk. Viele weitere Auszeichnungen folgen.
1989 trennen sich Karen und Frank Müller, die Ehe wird 1991 geschieden. Karen Müller lebt und arbeitet weiterhin im Haus am Kaltenbach. Zwischen 1990 und 1999 kann sie jedoch immer wieder mehrere Monate in einem zweiten Atelier im Château de Nointel bei Paris arbeiten, wo sie auch die großformatige Malerei für sich entdeckt. Sie reist nach Indien und Argentinien. 2001 führt sie die Arbeit »Die vier Elemente« im neuen Gebäude von La Roche in Penzberg aus. Im Jahr darauf ist sie Teil einer Delegation, die unter dem Thema »Wissenschaft + Kunst aus Deutschland« Thailand, Korea und Japan besucht. 2005/06 reist Karen Müller nach Äthiopien. 2007–2009 erhält sie einen Lehrauftrag als assoziiertes Mitglied des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Graduierten-Kollegs »Kunst und Technik – Humanities« an der TU Hamburg. Seit 2008 verbringt Karen Müller alljährlich mehrere Monate in einem Haus in La Palma, das ihr auch als Atelier zum Malen dient. Auf langen Wanderungen über die vulkanische Insel schürft sie selbst Pigmente, die sie für die Glasuren ihrer Keramiken verwendet.
Karen Müller wird sehr oft zu Gruppenausstellungen eingeladen und ihr werden zahlreiche Ausstellungen in Galerien, Museen und Vereinen ausgerichtet. 2004 stellt sie im Sitz des Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin ihren Zyklus »Acht Tage« aus. Im Jahr darauf präsentiert sie im Max-Planck-Haus in München den Zyklus »Der Mensch als solcher«. Unter dem Titel BLICK NACH VORN UND BLICK ZURÜCK findet 2015 im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Hohenberg an der Eger eine Retrospektive statt. Das Buchheim Museum zeigt ihr Werk 2016 unter dem Titel PRIMADONNA PORZELLAN und 2018/19 in der Schau AUF DER BANK. Karen Müllers Werk wurde in die Sammlungen zahlreicher europäischer Museen aufgenommen.
RK
25.11.2024
Mit 37 Jahren beginnt Müller eine Lehre zur Keramikerin in Unterammergau und legt 1979 die Gesellenprüfung an der Akademie der bildenden Künste München ab. Zwischen 1980 und 1988 unternimmt sie verschiedene Studienreisen u. a. in die USA zu der dort lebenden Anna de Carmel und nach London zu Lucie Rie (1902–1995), auch sie eine sehr bekannte mit Keramik und Porzellan arbeitende Künstlerin. 1981 gewinnt Müller gegen eine starke Konkurrenz einen Wettbewerb für den Marktplatzbrunnen in Kloster Heggbach bei Ulm. Es ist ihr erstes Werk im öffentlichen Raum. 1984 erhält sie den Bayerischen Staatspreis, zwei Jahre später den Hessischen Staatspreis für das deutsche Kunsthandwerk. Viele weitere Auszeichnungen folgen.
1989 trennen sich Karen und Frank Müller, die Ehe wird 1991 geschieden. Karen Müller lebt und arbeitet weiterhin im Haus am Kaltenbach. Zwischen 1990 und 1999 kann sie jedoch immer wieder mehrere Monate in einem zweiten Atelier im Château de Nointel bei Paris arbeiten, wo sie auch die großformatige Malerei für sich entdeckt. Sie reist nach Indien und Argentinien. 2001 führt sie die Arbeit »Die vier Elemente« im neuen Gebäude von La Roche in Penzberg aus. Im Jahr darauf ist sie Teil einer Delegation, die unter dem Thema »Wissenschaft + Kunst aus Deutschland« Thailand, Korea und Japan besucht. 2005/06 reist Karen Müller nach Äthiopien. 2007–2009 erhält sie einen Lehrauftrag als assoziiertes Mitglied des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Graduierten-Kollegs »Kunst und Technik – Humanities« an der TU Hamburg. Seit 2008 verbringt Karen Müller alljährlich mehrere Monate in einem Haus in La Palma, das ihr auch als Atelier zum Malen dient. Auf langen Wanderungen über die vulkanische Insel schürft sie selbst Pigmente, die sie für die Glasuren ihrer Keramiken verwendet.
Karen Müller wird sehr oft zu Gruppenausstellungen eingeladen und ihr werden zahlreiche Ausstellungen in Galerien, Museen und Vereinen ausgerichtet. 2004 stellt sie im Sitz des Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin ihren Zyklus »Acht Tage« aus. Im Jahr darauf präsentiert sie im Max-Planck-Haus in München den Zyklus »Der Mensch als solcher«. Unter dem Titel BLICK NACH VORN UND BLICK ZURÜCK findet 2015 im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Hohenberg an der Eger eine Retrospektive statt. Das Buchheim Museum zeigt ihr Werk 2016 unter dem Titel PRIMADONNA PORZELLAN und 2018/19 in der Schau AUF DER BANK. Karen Müllers Werk wurde in die Sammlungen zahlreicher europäischer Museen aufgenommen.
RK
25.11.2024
KAREN MÜLLER. PRIMADONNA PORZELLAN, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 09.04.2016–17.07.2016
KAREN MÜLLER. AUF DER BANK, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 28.11.2018–07.07.2019
KAREN MÜLLER. AUF DER BANK, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 28.11.2018–07.07.2019
KAREN MÜLLER. PORZELLAN, mit einem Text von Peter Schmitt, Hamburg, 1986
KAREN MÜLLER, hrsg. v. Jürgen Mahnert-Lueg, m. Texten v. Bernd Hakenjos, Rüdiger Joppien, Peter Schmitt, Essen: Business & Pleasure Verlags GmbH, 1994
KAREN MÜLLER, hrsg. v. Jürgen Mahnert-Lueg, München: 1996
KAREN MÜLLER. DIE VIER ELEMENTE, Roche Diagnostics, Penzberg, 2001
KAREN MÜLLER. ACHT TAGE, Ausst.-Kat. Schloss Bellevue, Berlin (25.08.2003–30.06.2004), 2003
KAREN MÜLLER. DER MENSCH ALS SOLCHER. SCHEMEN, STATIONEN, m. Texten von Barbara Bludau, Peter Schmitt, Franz Deubzer, Ausst.-Kat. Max-Planck-Haus, München (08.09.2005–16.01.2006), 2005
KAREN MÜLLER. RETROSPEKTIVE. BLICK NACH VORN UND BLICK ZURÜCK, m. Texten von Peter Schmitt, Antoinette Fay-Hallé, Rüdiger Joppien, Gisela Geiger, Anette Ruttmann, Franz Deubzer, Maike Bruhns, Karen Müller, Katja Z. Rosenbaum, Ausst.-Kat. Porzellanikon, Hohenberg a. d. Eger (24.01.–28.06.2015), 2015 [Schriften und Kataloge des Porzellanikons, Bd. 116, hrsg. v. Wilhelm Siemen]
KAREN MÜLLER. PRIMADONNA PORZELLAN, hrsg. v. Daniel J. Schreiber, m. e. Text v. Josef Straßer, Ausst.-Kat. Buchheim Museum, Bernried (09.04.–17.07.2016), Feldafing: Buchheim Verlag, 2016
KAREN MÜLLER – MEIN EIGENER WEG. FACETTEN UND SEQUENZEN, hrsg. v. Karen Müller, m. Texten von Daniel J. Schreiber, Karen Müller, Ausst.-Kat. Buchheim Museum, Bernried (28.11.2018–07.07.2019)
KAREN MÜLLER, hrsg. v. Jürgen Mahnert-Lueg, m. Texten v. Bernd Hakenjos, Rüdiger Joppien, Peter Schmitt, Essen: Business & Pleasure Verlags GmbH, 1994
KAREN MÜLLER, hrsg. v. Jürgen Mahnert-Lueg, München: 1996
KAREN MÜLLER. DIE VIER ELEMENTE, Roche Diagnostics, Penzberg, 2001
KAREN MÜLLER. ACHT TAGE, Ausst.-Kat. Schloss Bellevue, Berlin (25.08.2003–30.06.2004), 2003
KAREN MÜLLER. DER MENSCH ALS SOLCHER. SCHEMEN, STATIONEN, m. Texten von Barbara Bludau, Peter Schmitt, Franz Deubzer, Ausst.-Kat. Max-Planck-Haus, München (08.09.2005–16.01.2006), 2005
KAREN MÜLLER. RETROSPEKTIVE. BLICK NACH VORN UND BLICK ZURÜCK, m. Texten von Peter Schmitt, Antoinette Fay-Hallé, Rüdiger Joppien, Gisela Geiger, Anette Ruttmann, Franz Deubzer, Maike Bruhns, Karen Müller, Katja Z. Rosenbaum, Ausst.-Kat. Porzellanikon, Hohenberg a. d. Eger (24.01.–28.06.2015), 2015 [Schriften und Kataloge des Porzellanikons, Bd. 116, hrsg. v. Wilhelm Siemen]
KAREN MÜLLER. PRIMADONNA PORZELLAN, hrsg. v. Daniel J. Schreiber, m. e. Text v. Josef Straßer, Ausst.-Kat. Buchheim Museum, Bernried (09.04.–17.07.2016), Feldafing: Buchheim Verlag, 2016
KAREN MÜLLER – MEIN EIGENER WEG. FACETTEN UND SEQUENZEN, hrsg. v. Karen Müller, m. Texten von Daniel J. Schreiber, Karen Müller, Ausst.-Kat. Buchheim Museum, Bernried (28.11.2018–07.07.2019)
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