Ende 08/1944
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Laut Lothar-Günther Buchheims Roman DIE FESTUNG besorgt Heinrich Lehmann-Willenbrock, seit Mai 1942 Chef der 9. Flottille in Brest, Buchheim im August 1944 einen Marschbefehl für eine Kurierfahrt nach Berlin und bringt ihn so aus der Atlantikfestung Brest, die laut Hitlers Befehl bis zum Letzten verteidigt werden sollte. Auf U 309 entkommt er aus Brest nach La Pallice. Anschließend setzt sich für ihn und Oberbootsmann Bartl, den Lehmann-Willenbrock Buchheim zur Seite gestellt hat, die abenteuerliche Flucht vor den heranrückenden Alliierten fort bis ins von Deutschland vereinnahmte Elsass. Im Roman ist die Reise ausführlich beschrieben, doch es scheint sich nur ein Film mit Fotos davon erhalten zu haben. Die ersten Aufnahmen zeigen den malerischen Alten Hafen in La Rochelle, bevor es gelingt für die Fahrt ein altertümliches Holzvergaserauto mit einem Fahrer zu bekommen. Am 16.08.1944 verlässt es La Rochelle in Richtung Loire und Paris. Der erste Stopp ist in Niort, etwa 60 km vor Poitiers, wo der romanische Zwillingsdonjon der Burg im Foto festgehalten wird (27A–29A). Buchheim erwähnt im Buch immer wieder, dass er Frankreich wohl nie wieder sehen werde und daher trotz der Eile unbedingt noch die an der Strecke liegenden Kulturdenkmäler besuchen müsse. Die Strapazen der Fahrt schildern die folgenden Fotos: Ein bei Lusignan quer über der Straße liegender Baum, den ein Bus aus dem Weg räumt (30A, 31A), die zerstörten Brücken der Loire (32A, 33A) und schließlich Buchheims Verwundung durch einen Jagdbomberangriff, kurz nachdem sie den Fluss doch noch überqueren konnten (35A–37A). Doch er will sich nicht stationär behandeln lassen und gelangt mit Hilfe starker Schmerzmittel zurück nach Deutschland. Auf halbem Weg von Paris nach Nancy fotografiert er sogar noch einen havarierten deutschen Panzer (38A, 39A) – bis zum Schluss bleibt er Kriegsberichter.

RK

16.06.2023



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