Kunsthandel Peter Paul Kronthal



Fotograf/Fotografin unbekannt; Familienarchiv


Peter Paul Kronthal (1896–1967) wird laut Veröffentlichung seiner Großnichte, Sandra Schmidt, als Kind von Dr. Paul Kronthal (1859–1926) und Clara Salomon (1869–1954) in Berlin geboren. Beide Eltern sind jüdisch, konvertieren aber zum Protestantismus, so dass auch Peter Paul und seine Schwester Hilde christlich getauft werden. Kronthals Vater ist als Neurologe in Berlin tätig. Geprägt von der Sammelleidenschaft seines Vaters, eröffnet Kronthal nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg ein Antiquitätengeschäft in der elterlichen Wohnung. Als sein Vater 1926 verstirbt, muss er das Geschäft schließen und beginnt im Auktionshaus Jac. Heckt als Experte zu arbeiten. Als das Auktionshaus 1929 Insolvenz anmeldet, gründet er zusammen mit Dr. Ernst Mandelbaum das »Internationale Kunst- und Auktionshaus GmbH« in der Kurfürstenstraße 79 in Berlin-Charlottenburg, das bis 1937 existiert. Nach seiner Emigration im September 1937 lebt Kronthal in London. Seine Anteile an dem Unternehmen Knox Antiques Ltd. in London verliert er, als er von Juli bis September 1940 als »enemy aliens« im Huyton Internment Camp interniert wird. Nach der Ausbürgerung aus NS-Deutschland im September 1939 ist er staatenlos. Erst 1948 erlangt er die Britische Staatsbürgerschaft. Bis zu seinem Tod arbeitet er als unabhängiger Kunsthändler.

Wir danken der Großnichte Schmidt für die freundlichen Auskünfte zu ihren Recherchen zu Peter Paul Kronthal und den nur eingeschränkt überlieferten Archivalien im Familienbesitz oder/und externen Archiven.

JL

13.12.2021

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