Sammlung Bareiss
Universitätsbibliothek der LMU München, Nachl. Walter Bareiss 3. Foto W. Bareiss
Walter Bareiss (1919–2007) wird als Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren. Sein Vater, Conrad Bareiss, ist Textilunternehmer und sammelt Alte Meister. Ein Jahr nachdem die Familie von München nach Zürich zieht, erwirbt Bareiss in einer dortigen Galerie sein erstes Kunstwerk: es ist die Radierung »La Suite des Saltimbanques« L14 (Salomé) (oder Tanz von Salomé, 1905; Museu Abelló, Barcelona) von Pablo Picasso. Später umfasst seine Sammlung über fünfzig Gemälde und Arbeiten auf Papier von Picasso.
Nach einer Schulausbildung in einem Internat in München, zieht Bareiss 1937 zum Studium angewandter Wirtschaftswissenschaften an die Yale University in den U.S.A. Aus Interesse besucht er auch kunsthistorische Kurse und lernt so den Treuhänder des Museum of Modern Art, George Heard Hamilton, kennen. Gemeinsam unternehmen sie Reisen zu Galerien und Kunstmuseen in New York.
Nach seinem Abschluss in Yale im Jahr 1940 heiratete Bareiss Molly Stimson. Das Paar zog nach New York. Dort gründet Bareiss seine eigene Textilfirma und beginnt damit, eine Kunstsammlung aufzubauen. Reisen nach München zu seiner wieder dort ansässigen Familie führen zu Erwerbungen in Deutschland, u. a. erwirbt er in den 1950er-Jahren auch expressionistische Drucke auf Auktionen und über die Münchner Galerie Wolfgang Ketterer.
In New York pflegt er Kontakte zu Händlern wie Sydney Janis, Pierre Matisse, Paul Rosenberg und Eugene V. Thaw. So erweitert er seine Sammlung in den späten 1950er-Jahren um Werke des amerikanischen Abstrakten Expressionismus wie u. a. von Mark Rothko. Nach dem Tod seines Vaters zieht Bareiss 1960 wieder nach München zurück, um das Textilgeschäft der Familie zu übernehmen und erwirbt zeitgenössische deutsche und österreichische Kunst, darunter Werke von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Wolfram Erber, Franz Hitzler und Anselm Kiefer. Neben einer umfangreichen Sammlung moderner illustrierter Bücher, beginnt er Mitte der 1970er Jahre auch afrikanische Kunst zu sammeln. Er schenkt seine Büchersammlung 1984 dem Toledo Museum of Art. Das Ehepaar Bareiss verkauft verschiedene Teile seiner Sammlung zu Beginn des 21. Jahrhunderts bei Münchner und New Yorker Auktionshäusern wie Neumeister und Karl & Faber, München, und Christie’s.
Schließlich spenden Molly und Walter Bareiss auch viele Teile Ihrer Sammlung an Museen wie das J. Paul Getty Museum, Metropolitan Museum of Art, Museum of Modern Art, Toledo Museum of Art und die Yale University Art Gallery.
JL
01.03.2021
Nach einer Schulausbildung in einem Internat in München, zieht Bareiss 1937 zum Studium angewandter Wirtschaftswissenschaften an die Yale University in den U.S.A. Aus Interesse besucht er auch kunsthistorische Kurse und lernt so den Treuhänder des Museum of Modern Art, George Heard Hamilton, kennen. Gemeinsam unternehmen sie Reisen zu Galerien und Kunstmuseen in New York.
Nach seinem Abschluss in Yale im Jahr 1940 heiratete Bareiss Molly Stimson. Das Paar zog nach New York. Dort gründet Bareiss seine eigene Textilfirma und beginnt damit, eine Kunstsammlung aufzubauen. Reisen nach München zu seiner wieder dort ansässigen Familie führen zu Erwerbungen in Deutschland, u. a. erwirbt er in den 1950er-Jahren auch expressionistische Drucke auf Auktionen und über die Münchner Galerie Wolfgang Ketterer.
In New York pflegt er Kontakte zu Händlern wie Sydney Janis, Pierre Matisse, Paul Rosenberg und Eugene V. Thaw. So erweitert er seine Sammlung in den späten 1950er-Jahren um Werke des amerikanischen Abstrakten Expressionismus wie u. a. von Mark Rothko. Nach dem Tod seines Vaters zieht Bareiss 1960 wieder nach München zurück, um das Textilgeschäft der Familie zu übernehmen und erwirbt zeitgenössische deutsche und österreichische Kunst, darunter Werke von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Wolfram Erber, Franz Hitzler und Anselm Kiefer. Neben einer umfangreichen Sammlung moderner illustrierter Bücher, beginnt er Mitte der 1970er Jahre auch afrikanische Kunst zu sammeln. Er schenkt seine Büchersammlung 1984 dem Toledo Museum of Art. Das Ehepaar Bareiss verkauft verschiedene Teile seiner Sammlung zu Beginn des 21. Jahrhunderts bei Münchner und New Yorker Auktionshäusern wie Neumeister und Karl & Faber, München, und Christie’s.
Schließlich spenden Molly und Walter Bareiss auch viele Teile Ihrer Sammlung an Museen wie das J. Paul Getty Museum, Metropolitan Museum of Art, Museum of Modern Art, Toledo Museum of Art und die Yale University Art Gallery.
JL
01.03.2021
Literatur
50 SELECTIONS FROM THE COLLECTION OF MR. AND MRS. BAREISS, Ausst.-Kat. Metropolitan Museum of Art, New York (23.04.–18.05.1958), New York, 1958SAMMLUNG WALTER BAREISS: NEUE STAATSGALERIE MÜNCHEN, AUSSTELLUNG SOMMER 1965, Ausst.-Kat. Neue Staatsgalerie München (Sommer 1965), 1965
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