Sammlung Fels


Herbert Fels (1890–1963) ist Facharzt für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten. 1923 gründet er eine eigene Praxis in Wesel am Niederrhein. Im örtlichen Adressbuch des Stadtarchivs Wesel ist eine Anschrift für Fels für 1922 und ab spät. 1931 eine weitere abweichende Anschrift in Wesel überliefert. In beiden Häusern ist er Mieter.
Als sein Wohnhaus 1945 ausgebombt wird, zieht er über seinen Geburtsort Elsfleth mit seiner Frau und vier Kindern nach Oldenburg. Ein Nachfahre meint sich zu erinnern, dass Fels Bilder seiner Sammlung in dem Kloster Marienthal bei Wesel in Nordrhein-Westfalen während des Krieges einlagert. Laut örtlicher Melderegister ist Fels ab 08.08.1945 in Oldenburg ansässig und lässt sich erneut als Facharzt nieder. Über die Fels'sche Kunstsammlung ist nur wenig bekannt. Auch dem Provenienzforscher des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg ist der Name des Sammlers aus Forschungskontexten des Museums nicht bekannt. Laut freundlicher Auskunft eines Nachfahren umfasst diese sowohl Gemälde als auch grafische Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer, August Macke, Heinrich Nauen und Oskar Kokoschka, mindestens eine Truhe und eine Bronze von Rodin aus der Gießerei von Ferdinand Barbedienne (1810–1892) in Paris, die er von einem ehemaligen Direktor der I. G. Farben zu einem unbekannten Zeitpunkt erwirbt und 1948 gegen ein Röntgengerät eintauscht. Soweit die Erinnerungen des Nachfahren gehen, erwirbt Fels seine Sammlungsgegenstände nicht auf Auktionen, sondern möglicherweise im rheinischen Kunsthandel wie bei Aenne Abels (1900–1975) und Johanna Ey (1864–1947) vor seinem Umzug nach Oldenburg. Herbert Fels verstirbt 1963 in Ulm.

JL

12.05.2021

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