Sammlung Gröppel


Karl Gröppel (1883–1967), gebürtig aus Beuten in Oberschlesien, studiert Eisenhüttenkunde an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin-Charlottenburg. Im Ersten Weltkrieg dient er an der Front. Als Diplom-Ingenieur übernimmt er 1923 nach dem Tod seines Vaters, Franz Gröppel (1858–1923), die Leitung der Maschinenfabrik Fr. Gröppel, C. Lührings Nachfolger.

In diesen Jahren beginnt er seine Sammlung aufzubauen. Vornehmlich sammelt er Arbeiten der »Brücke«-Maler, erwirbt aber auch einige von Karl Hofer (1878–1955), Oskar Kokoschka (1886–1980), Max Beckmann (1884–1950) und Wilhelm Morgner (1891–1917). Das Ehepaar Gröppel verbindet eine persönliche Freundschaft mit Alexej von Jawlensky (1865–1941), so dass er Oeuvre prominent in die Sammlung eingeht. Auch Werke der Maler des »Blauen Reiter«, wie August Macke (1887–1914), Wassily Kandinsky (1866–1944), Franz Marc (1880–1916) und Lyonel Feiniger (1871–1956), werden von ihnen gesammelt. Durch Vermittlung von Richard Reiche (1876–1943), dem damaligen Direktor der Barmer Ruhmeshalle, und August Hoff (1892–1971), dem damaligen Leiter des Duisburger Museumsvereins, lernt das Ehepaar viele weitere Künstler jener Jahre kennen, deren Bilder die Sammlung ergänzen. Die Weltwirtschaftskrise zwingt Gröppel die Firma an die »Westfalia-Dinnendahl AG« zu verkaufen. Er wird technischer Vorstand der »Westfalia Dinnendahl Gröppel AG« (WEDAG).

Seinen Sammlungsbestand verlagert Gröppel Ende der 1930er-Jahre nach Gollenshausen an den Chiemsee. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versucht er seine Sammlung an die Stadt Bochum zu veräußern. Zehn Jahre später kommt es schließlich zum Verkauf an die Stadt Dortmund: das Ostwall Museum erwirbt die Sammlung 1957 und präsentiert sie 1958 erstmals der Öffentlichkeit.

JL

15.09.20

Literatur

SAMMLUNG GRÖPPEL MIT WERKEN EXPRESSIONISTISCHER KÜNSTLER AUS DEM MUSEUMSBESITZ, hrsg. v. Museum am Ostwall Dortmund, 1958

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