Sammlung Modersohn
Nachlass Paula Modersohn Becker
Fotograf/Fotografin unbekannt; Abzug aus dem Staatsarchiv Bremen; Bilddatei: Otto Modersohn Museum, Fischerhude
Ein Großteil des Werkes von Paula Modersohn-Becker geht mit ihrem Tod am 20.11.1907 an ihren Ehemann Otto Modersohn (1865–1943). Zu Lebzeiten gehört er zu ihren wichtigsten Förderern, nach dem Tod nimmt er sich der Verwaltung ihres künstlerischen Nachlasses an. Auf seine Unterlagen stützt sich die heutige Forschung, da Paula Modersohn-Becker selbst kein Werkstattbuch geführt hat.
Otto Modersohn wird in Soest geboren. Zwischen 1884 und 1887 besucht er die Kunstakademie Düsseldorf und malt v. a. Landschaften. Er lernt hier u. a. Fritz Mackensen (1866–1953) kennen. Modersohn entfernt sich zunehmend von der akademischen Ausbildung und besucht 1889 auf Einladung Mackensens Worpswede, wo er sich in den kommenden Jahren immer wieder aufhalten und weitere deutsche Künstler um sich versammeln wird. Dort lernt er auch Paula Becker (1876–1907) kennen, die er später heiraten wird.
Aus der 1896 geschlossenen Ehe mit Helene Schröder (1868–1900) stammt Modersohns erste Tochter Elsbeth (1898–1984). Nach dem frühen Tod Helenes heiratet Modersohn Paula Becker im Mai 1901. Gemeinsam unternimmt das Künstlerpaar zahlreiche Reisen, besucht Museen und malt teilweise vor dem gleichen Motiv. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Mathilde (1907–1998) und dem frühen Tod Modersohn-Beckers im November 1907 siedelt Modersohn nach Fischerhude über und heiratet 1909 erneut. In den kommenden Jahren ist er künstlerisch äußerst produktiv und unternimmt unzählige Studienreisen. Aufgrund eines Augenleidens verlagert er seine künstlerische Tätigkeit ab 1936 ins Atelier, malt aber bis zu seinem Tode weiter.
Der künstlerische Nachlass Modersohn-Beckers wird von Modersohn gesichtet, geordnet und dokumentiert. 1915 und 1921 fertigt er handschriftliche Verzeichnisse ihrer Werke an. Insbesondere die in diesen Verzeichnissen vermerkten Verkäufe sind für die Provenienzrecherche unschätzbare Ausgangspunkte weiterer Forschung.
Das erste Verzeichnis ist als Verkaufsbuch angelegt und umfasst diverse Angaben zu 460 Bildern. Das zweite Verzeichnis entsteht nach der 1920 in der Bremer Kunsthalle veranstalteten Modersohn-Becker Ausstellung und ist den Autoren des Gemälde-Werkverzeichnisses Günter Busch und Wolfgang Werner nach als »Versuch, alles noch Vorhandene zu erfassen« zu verstehen. Darüber hinaus verfasst der Bremer Museumsdirektor Günther Busch 1947 nach dem Tod Otto Modersohns zwei Nachlasslisten, als Gemälde zur Vorbereitung der ersten Modersohn-Becker-Gedächtnisausstellung in die Bremer Kunsthalle kommen. In der Erarbeitung der Listen entstehen Doppelungen oder Dreifachnennung, auch ist eine eindeutige Zuordnung bzw. Identifizierung der Bilder, insbesondere der Landschaftsdarstellungen, nicht immer möglich, so dass sich keine genaue Gesamtanzahl der von Paula Modersohn-Becker gefertigten Gemälde ergibt.
Sowohl die »Moorlandschaft mit Birkenstämmen« auch als der »Birkenstamm vor Heidelandschaft« sind zunächst Bestandteil der Sammlung Otto Modersohn. Im weiteren Verlauf der Jahre wechseln beide Bilder nachweislich die Besitzer bis sie beide den Weg ins Buchheim Museum finden.
Man kann davon ausgehen, dass sich nicht nur Werke Modersohn-Beckers, sondern auch Arbeiten anderer befreundeter Künstler und Künstlerinnen in der Sammlung Otto Modersohn befunden haben.
JL + CD
27.04.2021
Otto Modersohn wird in Soest geboren. Zwischen 1884 und 1887 besucht er die Kunstakademie Düsseldorf und malt v. a. Landschaften. Er lernt hier u. a. Fritz Mackensen (1866–1953) kennen. Modersohn entfernt sich zunehmend von der akademischen Ausbildung und besucht 1889 auf Einladung Mackensens Worpswede, wo er sich in den kommenden Jahren immer wieder aufhalten und weitere deutsche Künstler um sich versammeln wird. Dort lernt er auch Paula Becker (1876–1907) kennen, die er später heiraten wird.
Aus der 1896 geschlossenen Ehe mit Helene Schröder (1868–1900) stammt Modersohns erste Tochter Elsbeth (1898–1984). Nach dem frühen Tod Helenes heiratet Modersohn Paula Becker im Mai 1901. Gemeinsam unternimmt das Künstlerpaar zahlreiche Reisen, besucht Museen und malt teilweise vor dem gleichen Motiv. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Mathilde (1907–1998) und dem frühen Tod Modersohn-Beckers im November 1907 siedelt Modersohn nach Fischerhude über und heiratet 1909 erneut. In den kommenden Jahren ist er künstlerisch äußerst produktiv und unternimmt unzählige Studienreisen. Aufgrund eines Augenleidens verlagert er seine künstlerische Tätigkeit ab 1936 ins Atelier, malt aber bis zu seinem Tode weiter.
Der künstlerische Nachlass Modersohn-Beckers wird von Modersohn gesichtet, geordnet und dokumentiert. 1915 und 1921 fertigt er handschriftliche Verzeichnisse ihrer Werke an. Insbesondere die in diesen Verzeichnissen vermerkten Verkäufe sind für die Provenienzrecherche unschätzbare Ausgangspunkte weiterer Forschung.
Das erste Verzeichnis ist als Verkaufsbuch angelegt und umfasst diverse Angaben zu 460 Bildern. Das zweite Verzeichnis entsteht nach der 1920 in der Bremer Kunsthalle veranstalteten Modersohn-Becker Ausstellung und ist den Autoren des Gemälde-Werkverzeichnisses Günter Busch und Wolfgang Werner nach als »Versuch, alles noch Vorhandene zu erfassen« zu verstehen. Darüber hinaus verfasst der Bremer Museumsdirektor Günther Busch 1947 nach dem Tod Otto Modersohns zwei Nachlasslisten, als Gemälde zur Vorbereitung der ersten Modersohn-Becker-Gedächtnisausstellung in die Bremer Kunsthalle kommen. In der Erarbeitung der Listen entstehen Doppelungen oder Dreifachnennung, auch ist eine eindeutige Zuordnung bzw. Identifizierung der Bilder, insbesondere der Landschaftsdarstellungen, nicht immer möglich, so dass sich keine genaue Gesamtanzahl der von Paula Modersohn-Becker gefertigten Gemälde ergibt.
Sowohl die »Moorlandschaft mit Birkenstämmen« auch als der »Birkenstamm vor Heidelandschaft« sind zunächst Bestandteil der Sammlung Otto Modersohn. Im weiteren Verlauf der Jahre wechseln beide Bilder nachweislich die Besitzer bis sie beide den Weg ins Buchheim Museum finden.
Man kann davon ausgehen, dass sich nicht nur Werke Modersohn-Beckers, sondern auch Arbeiten anderer befreundeter Künstler und Künstlerinnen in der Sammlung Otto Modersohn befunden haben.
JL + CD
27.04.2021
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