Landschaft

Otto Beyer

1919

Öl auf Leinwand

Bildmaß 76,0 x 81,5 cm
Rahmenmaß 88,0 x 91,0 x 5,0 cm


Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See


Inventarnummer: 0.00057

Alternativer Titel: Winterlandschaft

Malerei, Ölfarben


Sammlungsbereich: Gemälde

Künstler/in: Otto Beyer


© Rechtsnachfolge Otto Beyer; Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Beschreibung

Diese Landschaft von Otto Beyer entsteht 1919, vermutlich in Berlin. Dort hat der Maler ab 1909 erste Ausstellungserfolge in der »Berliner Secession«. Insbesondere nach seinem Aufenthalt 1914 an der pommerschen Ostseeküste, wo er Bekanntschaft mit Max Pechstein (1881–1955) macht und Mitglied der Künstlerkolonie Nidden wird, sind die inspirativen Einflüsse Pechsteins und anderer Malerkollegen in seinem Werk sichtbar. So auch in diesem Bild, wo er mit kräftigem Duktus, bei dem die starken Konturen der drei Häuser, der Büsche und Bäume im Kontrast zu der schneebedeckten Landschaft stehen.

Im März 1920 veranstaltet Wolfgang Gurlitt (1888–1965) in der Galerie Fritz Gurlitt in Berlin eine Gruppenausstellung, in der Werke von Otto Beyer, Wilhelm Kohlhoff (1893–1973), Max Schulze-Soelde (1887–1967) und Herbert Garbe (1888–1945) gezeigt werden. Dem Ausstellungskatalog nach befinden sich sowohl eine »Landschaft mit kahlen Bäumen« von 1919 als auch eine »Winterlandschaft« aus gleichem Jahr von Beyer darunter. Eine eindeutige Zuordnung, die belegen könnte, dass es sich bei einem der Exponate um dieses Bild handelt, ist aufgrund fehlender Angaben zu den Bildmaßen zwar nicht eindeutig gegeben, dem Sujet bzw. den beschreibenden Titeln nach könnte es sich aber um diese Landschaft gehandelt haben. Tatsächlich scheint 1919 ein produktives Jahr für Beyer gewesen zu sein, denn von insgesamt 28 stammen 20 Ausstellungsexponate aus diesem Jahr. Ein Werkverzeichnis zu dem Oeuvre des Künstlers gibt es bisher nicht, ebenso ist unbekannt, wo sich sein Nachlass befindet. Während der Literaturrecherchen wurde der Schwerpunkt daher auf Überprüfung von Ausstellungskatalogen gelegt, weitere Ausstellungsteilnahmen dieses Bildes konnten bisher jedoch nicht festgestellt werden. Umfangreiche Datenbanküberprüfungen ergaben keine Hinweise. Auch eine Rückseitenautopsie erbrachte keine neuen Erkenntnisse.

In den Archivalien des Privatarchivs der Eheleute Buchheim konnten bislang keine Herkunftshinweise zu dem Gemälde gefunden werden. Ausgehend von Kunstpreis-Datenbankrecherchen ließ sich der Erwerb des Gemäldes durch Buchheim auf der 14. Auktion des Berliner Auktionshauses Villa Grisebach am 02.07.1990 als Nr. 269 schließlich rekonstruieren. Diese Information wurde durch eine Mitarbeiterin des Auktionshauses freundlich bestätigt, zur Identität des/r Einliefer*in konnte jedoch keine Auskunft erteilt werden. So schließen die Recherchen innerhalb des Projektes mit einer Provenienzlücke zwischen Entstehung, eventueller Ausstellungsteilnahme im März 1920 in der Galerie Fritz Gurlitt und dem Erwerb durch Buchheim im Sommer 1990 in Berlin. Hinweise auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug zwischen 1933 und 1945 gibt es derzeit nicht. Die Herkunft des Gemäldes muss weiter erforscht werden. Wir freuen uns über weiterführende Hinweise.

JL

10.06.2021

Beschriftungen

rekto u. l. signiert und datiert (in blauer Farbe): Otto Beyer 19
Keilrahmen o. m. Nass-Stempel (in Schwarz): 81
Keilrahmen l. m. Nass-Stempel (in Blau): 76
Keilrahmen l. m. u. beschriftet (in rotem Buntstift): 94 [?]

Provenienz

[...]
März 1920: evt. Galerie Fritz Gurlitt, Berlin, Kollektivausstellung Otto Beyer, Wilhelm Kohlhoff, Max Schulze-Soelde, Herbert Garbe, Nr. 24 (Werkidentitität nicht gesichert)
02.06.1990: Villa Grisebach, Berlin, 14. Auktion, Nr. 269, Einlieferer 110 (unbekannt)
02.06.1990–22.02.2007: Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) und Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing, erworben auf 14. Auktion Villa Grisebach, Berlin, Nr. 269
seit 22.02.2007: Buchheim Stiftung, Feldafing/Bernried, erworben im Erbgang von Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) und in konkludenter Schenkung von Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing

JL

10.06.2021

Sammlung Buchheim

Ausstellungen

BUCHHEIM. KÜNSTLER, SAMMLER, ALLESKÖNNER?, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 03.12.2022–21.05.2023

DIE FARBEN DER AVANTGARDE, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 10.07.2021–07.11.2021

NEUHÄNGUNG IM EXPRESSIONISTENSAAL, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 03.03.2018–15.09.2018

WIR SIND WIEDER DA!, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 21.02.2016–19.06.2016

EXPRESSIONISTEN. SAMMLUNG BUCHHEIM, Haus der Kunst, München, 29.07.1998–18.10.1998

Literatur

EXPRESSIONISTEN. SAMMLUNG BUCHHEIM, hrsg. i. Auftrag der »Freunde des Buchheim-Museums und der Buchheim Stiftung e. V.«, m. Texten von Christoph Vitali, Carla Schulz-Hoffmann, Hans Krieger, Clelia Segieth, Lothar-Günther Buchheim, Ellen Maurer, Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München (29.07.–18.10.1998), Feldafing: Buchheim Verlag, 1998, Kat. Nr. 674

KUNST DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS, Auktion Nr. 14 Villa Grisebach, Berlin (02.06.1990), Kat. Nr. 269, Abb. S. o. S.

KOLLEKTIVAUSSTELLUNG OTTO BEYER, WILHELM KOHLHOFF, MAX SCHULZE-SOELDE, HERBERT GARBE, Ausst.-Kat. Galerie Fritz Gurlitt, Berlin (03/1920), Berlin, 1920, Kat. Nr. evtl. 24

Weitere Werke