Stillleben
Hiltgund von Debschitz
1950er-/1960er-Jahre
Öl auf Leinwand, auf Holz
Bildmaß 26,3 x 20,1 cm
Rahmenmaß 30,8 x 24,4 x 1,2 cm
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Inventarnummer: 0.00262
Malerei, Ölfarben
Sammlungsbereich:
Gemälde
Künstler/in: Hiltgund von Debschitz
© Nachfahren der Künstlerin; Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
Klicken Sie auf die Abbildung, um die Werkgalerie zu öffnen.
Beschreibung
Die Künstlerin Hiltgund von Debschitz (1921–2017) stellt in diesem Gemälde eine bauchige Vase mit einem dicken Strauß bunter Schnittblumen dar. Die Vase steht auf einer gelben Tischdecke mit Fransen vor einem monochromen türkis-blauen Hintergrund. Das Bild ist geprägt durch eine starke Zweidimensionalität und die Farbkontraste des Fonds. Die Ruhe der Komposition gerät lediglich durch die in unterschiedlichen Abstand gesetzten Tischdeckenfransen am unteren Bildrand in Bewegung.Auch für dieses Bild konnte innerhalb des Forschungsprojektes der Erwerbungskontext nicht eindeutig ermittelt werden. Ein Zugangsbuch oder Inventarverzeichnis für die Gemälde des Buchheim Museums konnte in den Archivunterlagen der Eheleute Buchheim bisher nicht gefunden werden. Auch in den wenigen bisher aufgefundenen Rechnungsunterlagen aus dem Archiv ist das Gemälde nicht erwähnt. Dass es sich bei dem nur monogrammierten Gemälde um ein Werk von gleicher Hand wie die mit HvDebschitz signierten handelt, zeigte die Handschrift von Monogramm und Signatur. Dass es sich dabei um Werke von Hiltgund von Debschitz handelt, konnte erst kürzlich ermittelt werden, denn auch ein Brief (15.09.1961) und zwei Postkarten (undatiert) der Künstlerin im Archiv der Eheleute Buchheim sind nur mit H. v. Debschitz unterschrieben. Der vollständige Name ermöglichte nun einen direkten Kontakt zu der Tochter der Künstlerin. Die Korrespondenz und die Auskunft der Tochter berichten von einer persönlichen Bekanntschaft mit gegenseitigen Besuchen zwischen Hiltgund von Debschitz und dem Ehepaar Buchheim. Zwar gibt es keine Hinweise zum Erwerb des Gemäldes, jedoch kann man aufgrund der persönlichen Beziehungsebene vermuten, dass die Buchheims das Gemälde direkt von der Künstlerin erworben oder vielleicht sogar geschenkt bekommen haben. Der Kontakt zwischen dem Sammlerehepaar und von Debschitz entstand wohl über die Schwester der Malerin, Wiltrud Roser (1924–o. D.), Autorin und Illustratorin einiger Kinderbücher, von denen zwei im Buchheim Verlag erschienen sind.
Bestimmend für die Einstufung als Rechercheobjekt für das Forschungsprojekt war, dass das Entstehungsjahr unbekannt ist. Die Tochter von H. von Debschitz bestätigte telefonisch jedoch, dass ihre Mutter die Malerei erst in den 1950er-Jahren aufgenommen hat, so dass ein NS-verfolgungsbedingter Entzug trotz ungenauer Datierung und lückenhafter Provenienzkette ausgeschlossen werden kann.
JL
26.08.2020
Beschriftungen
rekto u. r. signiert (in Schwarz): Hv.D.verso o. m. beschriftet (in Bleistift): M [?]
verso o. r. beschriftet (in Bleistift): 0.00262
verso l. m. beschriftet (in blauem Kugelschreiber): No 74 / Hinterglas kaput [?] [alles durchgestrichen]
verso u. m. beschriftet (in Bleistift): M 1
Provenienz
[...]o. D.: Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) und Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing, evtl. erworben aus Künstlerbesitz
seit 08.03.2014: Buchheim Stiftung, Feldafing/Bernried, erworben im Erbgang von Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing
JL
26.08.2020
Sammlung Buchheim