Die Frisur

Leo von König

um 1930

Öl auf Leinwand

Bildmaß 125,0 x 91,0 cm
Rahmenmaß 143,0 x 108,5 x 4,5 cm


Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See


Inventarnummer: 0.00071

Alternativer Titel: Die Toilette der {Mulattin}; {Mulattin} und {Negerin}; Die Frisur der {Negerin}

Malerei, Ölfarben

KVZ/WVZ: nicht in Bechter


Sammlungsbereich: Gemälde

Künstler/in: Leo von König


Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Beschreibung

Diese Darstellung von Leo von König (1871–1944), auf der eine schwarze Frau von einer anderen Schwarzen gerade frisiert wird, entsteht um 1930. Eine Datierung ist für dieses Ölbild zwar nicht überliefert, die zeitliche Einordnung leitet sich aber aus der überlieferten Datierung für eine von Leo von König datierten und signierten Variante des Motivs ab, das von Alexandra Bechter in dem Werkverzeichnis der Gemälde Leo von Königs unter dem Titel »Die Toilette der {Mulattin} (Die Frisur der {Negerin})« aufgenommen wurde. Das Bild aus dem Bestand des Buchheim Museums, das unter dem abgeleiteten Titel »Die Frisur« geführt wird, ist von Bechter 2001 nicht mit ins Werkverzeichnis aufgenommen worden, vermutlich weil sie keine Kenntnis von der Existenz des Werkes hatte.

Möglicherweise verbleibt »Die Frisur« im Nachlass des Künstlers, denn eine Ausstellungsteilnahme ist für das Bild vor 1998, als es als Teil der Sammlung Buchheim in der Ausstellung EXPRESSIONISTEN. SAMMLUNG BUCHHEIM vom 29.07. bis 18.10.1998 im Haus der Kunst in München gezeigt wird, nicht nachweisbar. Aufgrund der persönlichen Beziehung, die die Familie von König ab 1943 mit Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) pflegte, und seiner auf realen Ereignissen fußenden Schilderung der Rettung von Leinwänden aus dem Berliner Atelier Leo von Königs 1944 in dem 1995 erschienenen Roman DIE FESTUNG ist denkbar, dass auch dieses Bild aus dem Nachlass des Künstlers stammt und es zu einem unbekannten Zeitpunkt an Buchheim verkauft oder verschenkt wurde. In den bisher im Privatarchiv der Eheleute Buchheim von uns aufgefundenen Korrespondenzen zwischen Leo von Königs Ehefrau Anna (1897–1992) und seiner Tochter Esther (1923–2014) mit Buchheim gibt es hierfür keine werkbezogenen Hinweise. Eine Rückseitenautopsie sowie Recherchen in den üblichen Verlust- und Recherchedatenbanken zu NS-verfolgungsbedingten Kulturgütern erbrachte keine ergänzenden Hinweise zum Verbleib des Ölbildes zwischen 1933 bis 1945.

Die Recherchen schließen mit einer Provenienzlücke, auch zwischen 1933 bis 1945. Der Verbleib während dieses Zeitraumes ist nicht eindeutig geklärt. Die Herkunft muss weiter erforscht werden. Wir freuen uns über entsprechende Hinweise.

JL

17.08.2023

Beschriftungen

Keilrahmen o. m. beschriftet (in roter Kreide, um 180° gedreht): 21
Keilrahmen l. m. Nass-Stempel (in Blau): 125
Keilrahmen u. m. Nass-Stempel (in Schwarz, um 180° gedreht): 90

Provenienz

[...]
spät. 1998–2007: Lothar-Günther Buchheim (1918–2007), und Diethild Buchheim (1922–2007), Feldafing
seit 22.02.2007: Buchheim Stiftung, Feldafing/Bernried, erworben im Erbgang von Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) und in konkludenter Schenkung von Diethild Buchheim (1922–2014), Feldafing

JL

23.11.2021

Sammlung Buchheim

Ausstellungen

LEO VON KÖNIG. LIEBE, KUNST & KONVENTIONEN, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 03.12.2023–07.04.2024

BUCHHEIM. KÜNSTLER, SAMMLER, ALLESKÖNNER?, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 03.12.2022–21.05.2023

BRÜCKE & SECESSION, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 27.11.2021–26.06.2022

WIR SIND WIEDER DA!, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, 21.02.2016–19.06.2016

EXPRESSIONISTEN. SAMMLUNG BUCHHEIM, Haus der Kunst, München, 29.07.1998–18.10.1998

DEUTSCHE KÜNSTLERBUND-AUSSTELLUNG, Ausstellungshallen Norbertstraße, Essen, 23.05.1931–23.08.1931

Literatur

LEO VON KÖNIG. LIEBE, KUNST & KONVENTIONEN, hrsg. v. d. Buchheim Stiftung und Manuel Schimansky unter Verwendung v. Vorarbeiten v. Daniel J. Schreiber, m. Texten von Alexandra Bechter, Walter Grasskamp, Andreas Hüneke, Rajka Knipper, Johanne Lisewski, Bernhard Maaz, Anke Matelowski, Manuel Schimansky, Erich Schneider, Ausst.-Kat. Buchheim Museum, Bernried (02.12.2023–07.04.2024), München: Hirmer Verlag, 2023, Kat. Nr. 63, Abb. S. 169

EXPRESSIONISTEN. SAMMLUNG BUCHHEIM, hrsg. i. Auftrag der »Freunde des Buchheim-Museums und der Buchheim Stiftung e. V.«, m. Texten von Christoph Vitali, Carla Schulz-Hoffmann, Hans Krieger, Clelia Segieth, Lothar-Günther Buchheim, Ellen Maurer, Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München (29.07.–18.10.1998), Feldafing: Buchheim Verlag, 1998, Kat. Nr. 16 (ohne Abb.)

AUSSTELLUNG ZEHLENDORFER KÜNSTLER, hrsg. v. Kulturamt Zehlendorf, Ausst.-Kat. Haus am Waldsee, Berlin (17.02.–31.03.1946), Berlin: W. H. Klemz, 1946, Kat. Nr. 2

DEUTSCHER KÜNSTLERBUND. AUSSTELLUNG ESSEN 1931, Ausst.-Kat. Ausstellungshallen Norberstraße, Essen (23.05.–23.08.1931), Essen: Th. Reismann-Grone GmbH, 1931, Kat. Nr. 210

Weitere Werke